Schon wenn wir eine Hand verletzt haben und uns nicht mehr wie gewohnt bewegen können, spüren wir, wie schwierig es ist, sich auf diese Behinderung einzustellen. Auf einmal ist die ganze Selbstverständlichkeit weg, mit der wir uns bisher durchs Leben bewegt haben! Ergotherapeut und Ergotherapeutin arbeiten mit Menschen jeden Alters, die durch eine Behinderung oder Krankheit vorübergehend oder dauernd eingeschränkt sind. Die Behinderung kann angeboren, Folge einer Krankheit oder eines Unfalles sein. Psychische und physische Störungen sind meist auf ein traumatisches Erlebnis zurückzuführen. Die Therapie muss vom Arzt verschrieben sein. Je nachdem führt die Ergotherapeutin Gruppen oder Einzeltherapien durch. Das Ziel ist dabei, die Fähigkeiten und Interessen des Patienten, der sich in einer neuen Situation befindet, erneut zu wecken und zu fördern. Sie erarbeitet mit ihm, wie er den Alltag so selbständig wie möglich meistern kann.
Die Ergotherapeuten planen aufgrund der Arztdiagnose und den eigenen Beobachtungen das Therapie Programm. Der eine Patient muss lernen, wie er mit einer Gehbehinderung zurechtkommt, Haushaltsarbeiten erledigt, einkaufen geht, kocht oder Bus fährt. Der andere soll in der Gruppe wieder Kontakte knüpfen und sich durch handwerkliche Tätigkeiten neu erfahren können.
Ausbildung Ergotherapeut/in
3 Jahre: Berufsfachschule, mit integriertem Praktikum. Die Ausbildung ist europakonform. Eine Ausbildung an einer Fachhochschule (FH) kann angeschlossen werden. 4–4,5 Jahre: Parallelausbildung an Berufsfachschule und Fachhochschule. Die Fachhochschule wird mit dem akademischen Grad Bachelor of Science abgeschlossen.
Realschule oder höherer Abschluss; oder Hauptschulabschluss und abgeschlossene mind. 2-jährige Berufsausbildung; teils Auswahl- und Eignungsverfahren; Praktika vorteilhaft.
Selbständigkeit, Freude am therapeutischen Arbeiten mit Menschen, Teamfähigkeit, Belastbarkeit, Einfühlungsvermögen und Verschwiegenheit, Kreativität, Geduld, Toleranz und eine positive Lebenseinstellung, Verantwortungsbewusstsein.
Entwicklungsmöglichkeiten
Spezialist/in für Kinder mit Bewegungsstörungen, Rheuma-, Psychiatriepatienten usw.; selbständige Arbeit (sofort nach der Ausbildung möglich); Leitung der Beschäftigungs- und Arbeitstherapie, Dozent/in; Schulleitung, eigenes Ausbildungsinstitut.