Heilerziehungspfleger und -pflegerinnen sind sozialpädagogische Fachkräfte mit pflegerischer Zuständigkeit in der Behindertenhilfe. Sie leisten professionelle Unterstützung an Menschen mit geistigen, seelischen oder körperlichen Behinderungen, fördern und bilden sie so weit wie möglich aus, beschäftigen und pflegen sie. Sie sind spezialisiert in allen Arbeitsfeldern der Behindertenhilfe. Doch für jeden angehenden Heilerziehungspfleger stellt sich vor Ausbildungsantritt die Frage: Kann ich Unterstützungsbedürftige als vollwertige Menschen in unserer Gemeinschaft ansehen oder bereitet mir das Mühe? Natürlich sind sie uns nicht in dem Sinne ebenbürtig, dass sie ein selbständiges Leben führen könnten. Sie sind für zahllose kleine Verrichtungen des täglichen Lebens auf Unterstützung angewiesen, Anteilnahme und Einfühlung sind in jedem Fall angebracht. Heilerziehungspflegerinnen arbeiten hauptsächlich in Einrichtungen zur Betreuung und Eingliederung von körperlich oder geistig beeinträchtigten Menschen, in Tagesstätten, Wohn- und Pflegeheimen, sind aber auch in ambulanten oder sozialen Diensten zu finden.
Ausbildung Heilerziehungspfleger/in
Die Aus- bzw. Weiterbildung dauert 2–4,5 Jahre, je nachdem, ob sie in Voll- oder Teilzeit, mit oder ohne Zusatzqualifikationen absolviert wird. Die Regelungen der einzelnen Bundesländer variieren stark, genauere Informationen können beim »Berufsverband für Heilerziehungspflege« erfragt werden.
Hinweis: In Baden-Württemberg wird eine grenzüberschreitende, 2,5-jährige Ausbildung angeboten, mit Deutsch-Französischer Doppelqualifikation.
Generell werden mindestens der Realschulabschluss und ein Jahr Vorpraktikum verlangt. Ansonsten gelten für die Aus- oder Weiterbildung, je nach Vorbildung und Bundesland, in den Bestimmungen zum Teil große Unterschiede. Am besten vor Ort anfragen, je nachdem sogar mit Hauptschulabschluss möglich.