Stellen wir uns eine Welt ohne Papier vor: Es gäbe keine Zeitungen, Zeitschriften oder Banknoten, keine Bücher und kein Schreibpapier! Auch wenn die Digitalisierung längst ein großer Teil unseres Alltags geworden ist, sind gedruckte Medien immer noch gefragt. Papier wird vielfältig genutzt und jedes Papierprodukt weist besondere Merkmale auf. Bei Zementsäcken kommt es beispielsweise eher auf Dicke und Reißfestigkeit an, bei Briefpapier hingegen eher auf Gleichmäßigkeit und Reinheit oder auch auf die Farbe. Der Papiertechnologe und die Papiertechnologin sind für die Produktion des Papiers vom Rohstoff bis zum Fertigprodukt verantwortlich. Als Ausgangsstoffe verwenden sie entweder direkt Holz oder in der Wiederverwertung Karton, Pappe und Papier.
Für jede Papierqualität geben die Papiertechnologen dem Rohmaterial (Zellstoff, Holzschliff, Altpapier) andere Zusatzmittel bei. Sie richten die riesigen Produktionsmaschinen für die Herstellung ein, überwachen den Produktionslauf und überprüfen immer wieder die Qualität des Papiers. Die zerkleinerten Ausgangsstoffe werden mit Wasser sowie Farb-, Hilfs- und Füllstoffen gemischt, gemahlen, verdünnt und zu einem Blatt geformt. Dabei wird das zunächst noch feuchte Blatt nach Entwässerung und Trocknung aufgewickelt, so dass Papierrollen entstehen. Bei der Papierherstellung werden so genannte Mess- und Regeltechniken angewendet, und damit ein reibungsloser Produktionsablauf gewährleistet wird, kümmern sich die Papiertechnologen ebenso um die Instandhaltung der Maschinen. Während ihrer Arbeit stehen sie im ständigen Austausch mit den Berufsleuten im eigenen Betrieb, aber auch mit Herstellern, nicht selten in einer fremden Sprache.
Ausbildung Papiertechnologe/-in
3 Jahre (Industrie): duale Ausbildung in Betrieb und Berufsschule. Es besteht die Möglichkeit, sich in zwei von zwölf Wahlqualifikationen vertieft ausbilden zu lassen.
Mindestens Hauptschulabschluss, in der Berufsberatung und in Betrieben nachfragen.
Interesse an Mathematik, Physik, Chemie, Deutsch, Spaß am Umgang mit Computern, Teamfähigkeit, Verantwortungsbereitschaft, Denken in Zusammenhängen und Prozessen, Bereitschaft zur Schichtarbeit.